Humboldt-Universität zu Berlin - Sportmedizin

Forschung

 

Informationen zu Forschungsprojekten finden Sie auch in der Forschungsdatenbank der Humboldt-Universität zu Berlin!

 

 

BERLIN HAT TALENT 🖉

 

Kurzbeschreibung

Das Programm BERLIN HAT TALENT ist eine seit 2011 bestehende Initiative des Landessportbunds Berlin, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, mit dem Ziel, Berliner Kinder sportlich zu fördern und zu fordern.

Mithilfe des Deutschen Motorik-Tests (DMT) wird jährlich flächendeckend in Berlin die motorische Leistungsfähigkeit der Drittklässler*innen ermittelt. Auf Grundlage der erhobenen Daten werden anschließend Bewegungsempfehlungen abgeleitet, um Kinder in Kooperation mit Sportvereinen gezielt zu fördern und zu fordern.

Seit dem Schuljahr 2023/24 wird das Programm durch das Institut für Sportwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth wissenschaftlich begleitet. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Auswertung der Daten des Deutschen Motorik-Tests ist die HU Berlin u. a. für die Evaluation der Wirksamkeit der etablierten Bewegungsmaßnahmen sowie deren bedarfsgerechte Weiterentwicklung verantwortlich.

 

Bewegungsmaßnahmen

Sportlich besonders talentierte Kinder werden im Anschluss an den DMT zu sogenannten Talentiaden (Sportfesten) eingeladen, bei denen Landestrainer*innen und Vertreter*innen verschiedenster Sportarten vor Ort sind. Die teilnehmenden Kinder können dabei unterschiedliche Bewegungserfahrungen sammeln und werden bei der Wahl ihrer „zukünftigen Lieblingssportart“ unterstützt. Gleichzeitig haben die Sportartenvertreter*innen die Möglichkeit, talentierte Kinder zu sichten und für ihre Sportart zu begeistern.

Zusätzlich haben alle am Programm teilnehmenden Grundschulen die Möglichkeit, eine Bewegungsfördergruppe in ihrer Schule einzurichten, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt werden, in der diejenigen Kinder mit motorischem Förderbedarf zielgerichtet unterstützt werden.

Alle Teilnehmer*innen des Deutschen Motorik-Tests erhalten zudem einen individualisierten Gutschein, den sie bei den BERLIN HAT TALENT-Partnervereinen einlösen können. Die Kinder können dort ein dreimonatiges kostenloses Probetraining absolvieren. Die Vereine erhalten hierfür einen finanziellen Zuschuss vom Landessportbund Berlin. Ziel der Aktion ist es, die Kinder vermehrt für den Sport zu begeistern und sie direkt in die Sportvereine zu vermitteln.

 

MOVE-ONKO 🖉

 

Titelbild_Move_Onko.png

Kurzbeschreibung

Das Projekt „Multiprofessionelle Versorgungsstruktur und Netzwerk zur Förderung von bedarfsorientierter, wohnortnaher Bewegungstherapie von onkologischen Patienten“ (kurz: MOVE-ONKO) möchte mit insgesamt 56 onkologischen Zentren in drei Modellregionen Deutschlands eine innovative und spezifische Bewegungsberatung und -vermittlung als neuen Bestandteil in der onkologischen Versorgung implementieren.

Weitere Informationen dazu sind nachfolgend für Sie aufbereitet.

Projektförderung

MOVE-ONKO wird von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Förderschwerpunktprogramms „Modellhafte Implementierung von Strukturen für Sport- und Bewegungstherapie bei Krebspatienten“ gefördert.

Hintergrund

Eine onkologische Erkrankung und Therapie sowie die damit einhergehenden Nebenwirkungen stellen eine hohe Belastung für die Betroffenen dar und schränken die Lebensqualität erheblich ein. Mehr als 700 Studien belegen das Potenzial von Sport- und Bewegungstherapie als unterstützende Maßnahme während und nach einer Krebserkrankung/-therapie.

Bundesweit ist die Versorgung mit spezifischen Angeboten jedoch bisher unzureichend. Medizinische Fachkräfte beschreiben vielfältige Barrieren, die eine patientenorientierte Bewegungsförderung im Klinikalltag nahezu unmöglich machen. Es fehlen Ressourcen und bedarfsorientierte Ansätze zur frühzeitigen, behandlungsbegleitenden Information und Beratung der Betroffenen zu Bewegung sowie zur Unterstützung eines niedrigschwelligen Zugangs zu geeigneten und qualitätsgesicherten Bewegungstherapieangeboten.

Ziel des Projekts

MOVE-ONKO möchte Menschen mit einer Krebserkrankung unterstützen in Bewegung zu kommen und ein individuell passendes Sport- und Bewegungstherapieangebot zu finden. Hierfür implementieren wir eine innovative und spezifische Bewegungsberatung und -vermittlung als neuen Bestandteil in der onkologischen Versorgung.

Als Grundlage sensibilisieren wir onkologisches Fachpersonal für das Thema Bewegung und bilden Bewegungslots:innen und –expert:innen aus. Zudem entwickeln wir eine digitale Informations- und Kommunikationsplattform. Diese erleichtert den Austausch zwischen Fachkräften und Betroffenen und stellt das Wissen rund um das Thema Bewegung professionell aufgearbeitet zur Verfügung. Somit möchten wir die bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz von Betroffenen verbessern und den Übergang von der klinisch-onkologischen Versorgung zu qualitätsgesicherten Sport- und Bewegungstherapieangeboten erleichtern.

In die gesamte Entwicklung und Umsetzung des Projektes werden neben wissenschaftlichen und klinischen Einrichtungen, beratenden Gremien mit international renommierten Expert:innen sowie Fort-/Weiterbildungsorganisationen und Dachverbänden, vor allem diejenigen einbezogen, um die es in unserem Projekt geht: Menschen mit einer Krebserkrankung.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage zum MOVE-ONKO-Projekt:

https://move-onko.de/

Strukturbild_Move_onko.png

Projektablauf

  • Dauer: 01.03.2024-28.02.2027
  • Gesamt-Projektleitung: Prof. Dr. Joachim Wiskemann (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen [NCT] Heidelberg)
  • Konsortium: 9 klinische/wissenschaftliche Institutionen, 21 Fachgesellschaften/ Interessenverbände, 5 Selbsthilfegruppen/Patient:innen-Vertreter, 3 Industriepartner, 3 Krankenkassen
  • Beteiligte Standorte: zunächst sieben CCCs (Heidelberg, Frankfurt, Mainz, Dresden, Freiburg, Tübingen und Berlin), im Verlauf kommen weitere 49 lokale Zentren hinzu. Die Evaluation findet an zwei wissenschaftlichen Standorten statt (Köln, Heidelberg).
  • Standort Berlin: Charité – Universitätsmedizin Berlin (CCC, Abteilung Sportmedizin, Brustzentrum, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie)

 

Teilnahme & Einschlusskriterien

An dem Projekt können onkologische Patient:innen, die zum Zeitpunkt der Rekrutierung in Akuttherapie sind, teilnehmen. Im ersten Projektjahr werden diese an den jeweiligen CCCs durch die Bewegungslots:innen eingeschlossen.

In den darauffolgenden zwei Projektjahren kommen pro Standort sieben weitere onkologische Kliniken/niedergelassenen Praxen hinzu, die ebenfalls mithilfe von Bewegungslots:innen die Proband:innen rekrutieren.

Insgesamt werden so bundesweit ca. 4200 Patient:innen in das Projekt eingeschlossen.

 

Studienleitung

Jessica Kuhn

[Kontaktdaten]

 

Ü45-Check Studie 🖉

 

Hintergrund
Sowohl der demografische Wandel als auch die Zunahme der chronischen Erkrankungen und Erwerbsminderungsrenten stellen die deutschen Sozialversicherungssysteme vor Herausforderungen. Gesunde arbeitsfähige Arbeitnehmer:innen, die bis ins hohe Alter erwerbsfähig bleiben können, kommen nicht nur der Bewältigung dieser Herausforderungen zugute, sondern profitieren selbst davon. Denn die Aufrechterhaltung der Gesundheit und der Arbeitsfähigkeit wirkt sich positive auf die Lebensqualität und soziale Teilhabe aus. Es gibt eine Vielzahl an gesundheitlichen Risikofaktoren, die über einen Lebenslauf hinweg unbemerkt zu chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gelenkbeschwerden führen können. Dazu zählen zum Beispiel Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte oder körperliche Inaktivität. Um die Gesundheit mit zunehmendem Alter zu erhalten, erfordert es entsprechende Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen.

Zielstellung der Studie

Die Ü45-Check Studie untersucht, ob es Unterschiede in der Einschätzung des Präventions- bzw. Rehabilitationsbedarfs auf der Basis medizinischer Untersuchungen im Vergleich zur Fragebogenerhebung gibt. Ziel ist es darüber hinaus, den allgemeinen Gesundheitszustand sowie die häufigsten Erkrankungen der Ü45-Arbeitnehmer:innen zu erfassen.

Studienablauf

Das Forschungsprojekt stellt eine Querschnittsstudie dar und startete im Frühjahr 2021. Die Stichprobe beträgt n > 1.000 Arbeitnehmer:innen im Alter von 45-59 Jahren. Anhand der ausgewählten Stichprobe soll ein theoretisch validierter Fragebogen („Ü45-Screening“) mit Hilfe klinischer Daten kritisch evaluiert werden.
Die medizinische Untersuchung umfasst:

  • Anamnese
  • Laborchemische Diagnostik
  • Anthropometrie: Körpergröße und -gewicht, BMI, Waist-to-Hip-Ratio, Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)
  • Ruhe-EKG und Blutdruckmessung
  • Klinische Untersuchung
  • bei Bedarf, Beratung zu Präventions- und Rehabilitationsmaßnahme

 

Teilnahme- & Ausschlusskriterien

Bei den Studienteilnehmenden handelt es sich um 45-59-jährige Arbeitnehmer:innen aus Berlin und Brandenburg, die von der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg (DRV BB) eine Einladung zur kostenfreien Ü45-Gesundheitsvorsorgeuntersuchung erhalten. Ausgeschlossen werden diejenigen, die bereits eine Teilhabeleistung der DRV beansprucht haben oder berentet sind.

 

Studienleitung

Linda Kalski, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin / PhD Student

 

Abteilung Sportmedizin

Charité – Universitätsmedizin Berlin | Humboldt-Universität zu Berlin

 

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