Humboldt-Universität zu Berlin - Abteilung Sportsoziologie

Unser Lehrverständnis

Inhalte und Ziele

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Sportsoziologie bieten in den Bachelor- und Masterstudiengängen sozialwissenschaftliche Basis- und Vertiefungsveranstaltungen sowie Veranstaltungen zur Didaktik und Methodik der Sportarten an.

In den sozialwissenschaftlichen Basis- und Vertiefungsveranstaltungen werden den Studierenden spezielle fachbezogene Kenntnisse vermittelt. Sie erhalten einen Einblick in grundlegende sozialwissenschaftliche Theorie- und Forschungszugänge bezogen auf das Phänomen Sport. Die Studierenden werden befähigt, sich Themen anhand der aktuellen Theorie- und Forschungslage selbständig zu erschließen, zu reflektieren und auf selbstgewählte Problemstellungen zu übertragen. Ausgewählte Lehrveranstaltungen sind: „Einführung in die Sportsoziologie“, „Vereine und Verbände im Sport“, „Sport als soziales Phänomen analysieren“, „Sport als Medium der Sozialen Arbeit“, „Ausgewählte historische und aktuelle Probleme des internationalen Sports“ oder „Wissenschaftliches Arbeiten in den Sozialwissenschaften des Sports“.

In den Lehrveranstaltungen zur Didaktik und Methodik der Sportarten (DMS) erwerben die Studierenden spezifische Handlungskompetenzen in unterschiedlichen Bewegungsfeldern. Sie werden damit in die Lage versetzt, Sport-, Spiel- und Bewegungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen so zu gestalten, anzuleiten und zu begleiten, dass in ihnen bzw. durch sie lebenslange Gesundheits- und Bildungsprozesse angebahnt werden können. Ausgewählte Lehrveranstaltungen sind: Große Sportspiele, Handball, Volleyball, Fußball, Talentauswahl und –sichtung im Fußball, Inlineskaten, Ski-Langlauf- oder Rad-Exkursion.

Gemäß Deutschem Qualifikationsrahmen (DQR) haben alle Lehrveranstaltungen der Abteilung Sportsoziologie das Ziel, Kompetenzen zur Bearbeitung von (neuen) komplexen fachlichen Aufgaben- und Problemstellungen sowie zur eigenverantwortlichen Prozesssteuerung in beruflichen Tätigkeitsfeldern zu vermitteln, die in komplexen Anforderungsstrukturen einer sich zum Teil unvorhersehbar wandelnden Wissens- und Arbeitsgesellschaft anwendbar sind (vgl. DQR Niveau 6 & 7, Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2017).

Konzeptioneller Zugang

In den Lehrveranstaltungen der Abteilung Sportsoziologie wird dem Grundgedanken einer forschungsbezogenen Lehre gefolgt. Der bewusste Forschungsbezug in der Lehre basiert auf den thematisch und methodisch breit aufgestellten Forschungsaktivitäten der Abteilung. Verschiedene außeruniversitäre Praxispartner unterstützen den wichtigen Anwendungsbezug in den Lehrveranstaltungen.

Wir orientieren uns in der Lehre konzeptionell an einem Modell forschungsbezogener Lehre, welches durch Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter des bolgona.lab als dem Lehr- und Lernlabor der HU Berlin entwickelt wurde (vgl. Ruess, Gess & Deike, 2016). Forschungsbezogene Lehre wird in dem in Abbildung 1 dargestellten Modell von Ruess, Gess und Deike (2016) anhand von zwei Achsen systematisiert: 1) Lehre kann sich auf Forschungsergebnisse, Forschungsmethoden oder den gesamten Forschungsprozess beziehen (inhaltlicher Schwerpunkt der Lehre); 2) die Studierenden können rezeptiv lernen, erworbenes Wissen anwenden oder selbst forschend tätig werden (Aktivitätsniveau der Studierenden).

 

Unbenannt1

Abb. 1 Klassifizierungsmatrix forschungsbezogener Lehre (Ruess, Gess & Deike, 2016, S. 35)

 

Die Lehrveranstaltungen der Abteilung Sportsoziologie sind so angelegt, dass Studierende im Verlauf ihres Bachelor- und Masterstudiums die unterschiedlichen Felder der Matrix mit ihren verschiedenen Lehr- und Lernformen durchlaufen. Auf diese Weise werden die Studierenden sukzessive darauf vorbereitet, beispielsweise in ihrer Abschlussarbeit ein Thema auf der Grundlage wissenschaftlicher Methoden und Erkenntnisse eigenständig forschend zu bearbeiten.

Lehrveranstaltungsformen

In den Basislehrveranstaltungen (Vorlesung, Übung) wird den Studierenden der jeweilige Forschungsstand mit den entsprechenden Grundproblemen, Ausgangsfragen und Entwicklungsetappen nahe gebracht. Die Erkenntnisse werden unter der jeweiligen fachspezifischen Perspektive inhaltlich diskutiert. Zudem werden grundlegende Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens und Präsentierens vermittelt.

In den Vertiefungsveranstaltungen (Hauptseminar) gewinnen das eigenständige Erarbeiten von Literatur zu einem Themenfeld wie auch das Einüben und selbstständige Anwenden von Forschungsmethoden und diagnostischen Verfahren anhand von Fallbeispielen an Bedeutung. Zudem werden die Erkenntnisse theoriegeleitet diskutiert und in Bezug auf zukünftige berufliche Tätigkeiten reflektiert.

In ausgewählten Vertiefungsveranstaltungen (Forschungskolloquium, Projektseminar) können Studierende eigene Forschungsvorhaben diskutieren, unter Anleitung eigenständiges Forschungshandeln erproben und ihre Ergebnisse präsentieren. Sie durchlaufen dabei entweder den kompletten Forschungsprozess oder konzentrieren sich auf einzelne Dimensionen des Prozesses.

Unter der Rubrik Lehrveranstaltungen werden alle abteilungszugehörigen Lehrveranstaltungen des laufenden Semesters ausgewiesen.

Literatur

Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.) (2017). Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Zugriff unter https://www.dqr.de

Rueß, J., Gess, C., & Deicke, W. (2016). Forschendes Lernen und forschungsbezogene Lehre - Empirisch gestützte Systematisierung des Forschungsbezugs hochschulischer Lehre. ZFHE, 11(2), 23-44.

 

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